Blutspende beim Hund

 Ein Pieks, der Leben rettet

  

Der eine oder andere von euch hat es sicher schon getan. Einige trauen sich vielleicht nicht, andere gehen regelmäßig. Die Rede ist vom Blutspenden.

 

Aber wusstet ihr, dass auch Hunde Blut spenden können?

  

Wie auch in der Humanmedizin kann es notwendig sein, dass ein Hund auf Bluttransfusionen angewiesen ist. Die Ursachen sind vielseitig: Unfälle oder schwere Operationen, Vergiftungen, beispielsweise durch Rattengift, oder Krankheiten wie Babesiose, Hämophilie oder Blutgerinnungsstörungen. Damit diesen Hunden geholfen werden kann, sind Bluttransfusionen notwendig. Doch dazu bedarf es vorherigen Blutspenden.

  

 

Wie funktioniert die Blutspende beim Hund?

  

Die Blutspende funktioniert ähnlich wie beim Menschen. Zunächst wird der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres abgeklärt. Dazu wird der Hund untersucht, abgetastet und gewogen. Anschließend wird eine kleine Blutprobe entnommen, die dann auf Blutparasiten und auf das Vorhandensein ausreichender roter Blutkörperchen untersucht wird. Bei der Erstspende wird zudem festgestellt, welche Blutgruppe der Spenderhund hat. Je nach Tierklinik variiert die Stelle, an der die Blutentnahme stattfindet. So kann das Blut an der Vorderpfote entnommen werden, aber auch an der Drosselvene im Hals. Die betroffene Stelle wird leicht ausrasiert und dann die Kanüle gesetzt. Dabei kann der Hund nach Belieben stehen oder in Seitenlage liegen. Besonders nervöse Tiere erhalten eine Beruhigungsspritze. Eine Sedierung wird jedoch in keinem Fall durchgeführt.

  

Je nach Tier dauert die Blutabnahme etwa 5 bis 10 Minuten. Dabei werden in Abhängigkeit der Größe des Hundes etwa 300 bis 500 ml Blut genommen. Dieses wird in den gleichen Konservenbeuteln gelagert, die auch in der Humanmedizin Anwendung finden. Nach dem Blutabnehmen sollte der Hund noch einige Minuten ruhen, damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt. Ansonsten drohen Schwindel und Übelkeit. Im Anschluss und als Belohnung gibt es dann das auch beim Menschen übliche „Spenderfrühstück“. Der Hund bekommt zu Trinken und zu Fressen. Für die gesamte Blutspende inkl. Untersuchung und anschließender Ruhezeit sollte man etwa 1 Stunde Zeit einplanen. Nach der Blutspende sollten Stress und Anstrengungen vermieden werden. Der Hund muss sich ausruhen können. Pro Jahr kann ein Hund etwa 3- bis 4-mal Blutspenden.

 

 

Welche Voraussetzungen muss mein Hund erfüllen?

  

Natürlich kann nicht jeder Hund einfach so Blutspenden. Hunde unter 20 Kg sind von der Blutspende ausgeschlossen. Teilweise ist das Gewicht auch nach oben beschränkt. Das Alter der geeigneten Hunde liegt zwischen 1 – 2 und 10 Jahren. Auch hier variieren die Beschränkungen je nach Klinik. Der Spenderhund darf keine chronischen oder temporären Erkrankungen haben und nicht auf Medikamente angewiesen sein. Um die Übertragung von Infektionskrankheiten zu vermeiden, sind Hunde ausgeschlossen, die im südlichen Ausland waren. Trächtige Hündinnen oder jene, die in der Vergangenheit bereits trächtig waren, sind ebenfalls von der Spende ausgeschlossen.

  

 

Welche positiven und negativen Aspekte gibt es für den Spenderhund?

  

Der Spenderhund erhält vor jeder Blutspende eine umfangreiche Untersuchung des Allgemeinzustandes inkl. Untersuchung des Blutes. Dies ist für den Hundehalter kostenlos.

  

Zudem bekommt der Hund einen Blutspendeausweis, in dem unter anderem die Blutgruppe festgehalten ist. So muss diese im Falle einer nötigen Bluttransfusion nicht erst festgestellt werden, was dem Hund wertvolle Minuten zur Rettung bringen kann.

  

Anders als in der Humanmedizin gibt es keine bundesweite Blutspende-Datenbank. Der Spenderhund wird stattdessen in einer örtlichen Datenbank registriert. Er kann dann in regelmäßigen Abständen Blut spenden, aber auch um Notfallspenden gebeten werden. Sobald also ein Hund mit geeigneter Blutgruppe in einer Tierklinik in der Nähe eine Transfusion benötigt, kann sich die Klinik beim Spenderhund-Besitzer melden.

  

Nach der Blutspende kann eine leichte Übelkeit sowie Schwindelgefühl auftreten. Dies lässt sich aber durch die verordnete 24 Stunden andauernde Ruhe und genügend Wasser- und Futteraufnahme gut vermeiden bzw. eindämmen. Weitere Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

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Aktualisiert am:
07.09.2017