Gewalt in der Hundeerziehung

Eine gute Hundeerziehung funktioniert nur mit gegenseitigem Vertrauen zwischen Hund und Halter. Leider wird auch in der heutigen Zeit noch oft geschlagen, getreten oder zum Würge-, Stachel- oder auch zum Elektrohalsband gegriffen. Dass man mittels schmerzvollen Erfahrungen nicht das Vertrauen des Hundes gewinnen kann, versteht sich von selbst. Der Hund lernt im besten Falle, dass er mittels Meideverhalten einer Strafe entgeht. Schlimmstenfalls kann man mit diesen gewaltsamen "Erziehungs-"Methoden einen Hund in einen aggressiven oder angstaggressiven Hund verwandeln.

 

Beispiel.

Man geht Gassi. Am Hals des Hundes befindet sich kein normales Halsband, sondern ein Stachelhalsband, um dem Hund das An-der-Leine-Ziehen "abzugewöhnen". Hund und Halter sind also unterwegs, da biegt in einiger Entfernung ein anderes Hund-Mensch-Gespann um die Ecke. Der eigene Hund möchte den fremden Artgenossen gern begrüßen und lehnt sich in die Leine. In diesem Augenblick bohren sich die Stacheln durch das Fell in den Hundehals. Der Hund spürt Schmerz. Nun gibt es genau zwei Probleme. Erstens: Der Hund bekommt Panik durch die Schmerzen. Was macht ein Tier, das in Panik gerät? Bleibt es seelenruhig bei seinem Besitzer? Nein, es versucht zu fliehen oder sich zu wehren. Wehrt sich der Hund, beißt er um sich. Flieht der Hund, werden die Qualen größer, und somit auch die Panik. Das zweite Problem ist, dass der Hund aus dieser Erfahrung Folgendes lernt: anderer Hund taucht auf, er will ihn begrüßen, er erleidet Schmerzen. Er verknüpft den Schmerz mit dem fremden Hund. Aus dieser Lernerfahrung kann sich ganz schnell eine Aggression gegen Artgenossen entwickeln.

 

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Aktualisiert am:
07.09.2017